Astroblog

War klar, dass es nicht wirklich klar war…

Nach Monaten des Frusts wegen ständig blockierten Himmels mit Ausnahmen, die nur Minuten vorhielten, ist ein klarer Himmel angesagt. Also versuche ich, ausreichend Schlaf zu bekommen, um mal eine ordentlich Nacht auf dem Acker zu verbringen. Prompt verschlafe ich und bin erst gegen 21 Uhr tatsächlich unterwegs. Vor Ort werde ich von einer kleinen Truppe Astronomen überrascht, die ich noch gar nicht kenne: Es stellt sich heraus, dass einer von ihnen auch bei der Sternwarte Lübeck Mitglied ist, dort aber selten zu sehen. So ähnlich wie ich also.Während ich aufbaue, bauen die Anderen ab und fahren weg. Die Milchstraße ist nicht zu sehen, also ist das vorhergesagte Seeing von 6 wohl eher blanke Theorie; davon lasse ich mich aber zunächst nicht abschrecken. Einer der Unbekannten bleibt noch zurück während ich endlich eingenordet bin. Zunächst halte ich auf Jupiter. Ganz nett, etwas Atmosphärendetail ist sichtbar. Ein Versuch, meine Webcam zu Aufnahmen zu überreden scheitert, wahrscheinlich an der Webcam. Die Atmospäre ist aber auch recht unruhig, wäre also wohl sowieso nichts geworden. Der verblieben Kollege zieht ab während ich versuche, etwas Deep Space zu machen; ich setzte auf M42. Durchs Okular gar nicht so schlecht zu sehen, also versuche ich ein paar Belichtungen durch mein 40mm Superview.

DaBad picture of M42s Arbeiten mit der Bahtinov-Maske habe ich mittlerweile gut im Griff. Den Großen Orion-Nebel leider nicht; die Atmosphäre ist in der Tat nicht sehr entgegenkommend; alles was ich bekomme ist optischer Matsch. Siehe Foto. So ein Bisschen wie Hubble vor der Korrektur der Optik. Ich hoffe auf bessere Möglichkeiten in einem anderen Bereich des Himmels, setze auf die Pleiaden um. Nicht besser. Danach versuche ich noch einmal in der Nähe des Zeniths, M49. Wieder nichts brauchbares, und ich gebe auf. Ein kurzer Blick zeigt, dass der Krebs-Nebel schon so gut wie unter dem Horizont ist, ebenso wie einige andere Ziele, die ich heute hatte anpeilen wollen. Es ist um 1 Uhr morgens, und ich begebe mich gebeugten Hauptes nach Hause.

Trotz der schlechten Ausbeute an Fotos (nämlich =0) war es trotzdem schön mal wieder raus zu fahren. Es war lange überfällig, und so hoffe ich weiter, dass sich das Wetter bessert…