Der Wetterbericht verspricht einen trockenen Herbst nach einem nassen Sommer, heute soll der „letzte schöne Herbsttag“ stattfinden. Blitzblauer Himmel, keine Wolken und fast kein Wind. Sehr gut. Die Sonnenaktivität sieht auch gut aus, CalSky, mein Weltraumwetterbericht überschlägt sich fast und spricht gar von riesigen Flecken auf der Sonne, die auch ohne Vergrößerungsoptik, nur mit Finsternisbrille, gut zu erkennen wären. Hmmm. Das muß ich ausprobieren.

Auf dem Teleskop (und auch in der Anleitung) steht ganz groß man solle nicht in die Sonne schauen, es hing auch ein extra ein Etikett mit „nicht in die Sonne schauen“ Symbolik auf dem Okular beim Kauf. Genau das möchte ich aber machen. Natürlich nicht einfach so, das wäre zu gefährlich, aber mit dem richtigen Filteraufsatz sollte es kein Problem geben.

Nun, ich baue auf der Wiese im Garten das Teleskop auf, setze die Filter auf, richte aus, ja – sehr schön, wirklich große Fleckengruppen. Nun probiere ich es nur mit der Finsternisbrille und ich kann bestätigen: die „riesigen Sonnenflecken“ sieht man auch so. Ohne Vergrößerungsoptik. Staun!

Natürlich probiere ich, diesen Anblick mit der Kamera festzuhalten, aber außer einem fleckenlosen Sonnenportrait will mir nichts gelingen (später, beim Bearbeiten der Fotos stelle ich allerdings zu meiner großen Überraschung und Freude fest: ich hab‘ es doch geschafft).

Und die ganze Zeit schwirrt irgendwas vor der Linse, über der Kamera, um meinen  Kopf;

ich nehme die Kamera vom Stativ und den Filter ab, da setzt sich der Besucher auf den zweitbesten Aussichtsplatz – die Leiter neben mir. Will wohl auch den letzten schönen Herbsttag nutzen und Sonne tanken!