Tag der Offenen Tür bei der Sternwarte Lübeck, Beginn 15 Uhr, Ende unbekannt. Also bewege ich mich und mein ganzes Geraffel zur Sternwarte bzw. auf den Parkplatz dahinter, wo schon ein Wäldchen von Teleskopen durch diverse Filter auf die Sonne gerichtet ist. Innerhalb der nächsten Minuten wächst auch mein Kram in den Himmel.
Open Day at the Sternwarte Lübeck, starting 3 pm, open end. So I move myself and my stuff over to the observatory — more accurately, the parking lot behind it, where a little forest of telescopes is already pointed at the sun using various filters. During the next minutes, my own stuff grows into the sky. Zwischen den Vorträgen, die im Gebäude statt finden, bilden sich kleine Schlangen an den Teleskopen. Ich lege UV/IR-Sperrfilter, Dämpfungsfilter und H-beta auf; Letzterer eigentlich unnötig, bringt aber noch etwas Kontrast. Die Luft ist zwar unruhig, es sind aber durchaus einige Sonnenflecken zu beobachten. Die Sonnenaktivität ist offensichtlich am Ansteigen. Wurde auch Zeit.
Die Besucheraktivitäten steigen auch an, mit vielen Fragen zu Gerät und Sonne. Die Sonne verschwindet langsam in den Bäumen, also umschwenken auf den Mond, der bereits gut sichtbar ist. Ich versuche gar nicht erst, das Ding komplett ins Bild zu bekommen; bei der Brennweite des C11 bräuchte man dafür Okulare die ich schlicht nicht habe. Statt dessen greife ich mir die angeleuchtete Flanke und versuche Tycho halbwegs in der Bildmitte zu platzieren. Aufgrund von Nachfragen schlage ich nach, wie alt Tycho tatsächlich ist. Wikipedia hilft, wenn man ein brauchbares Smartphone hat.
Später gehe ich in der Vergrößerung noch etwas höher und ziele auf die Schattenkante. Das bringt viel Publikumsinteresse. Meine Füße fangen langsam zu schmerzen an. Es kommen die ersten Fragen auf, was man nach Einbruch der Dunkelheit wohl sehen könne; bei den gegebenen Luftverhältnissen ist nicht viel mehr drin als Saturn. Ich versuche noch stärker zu vergrößern, aber es kommt nur optischer Matsch zustande. Die Luft ist einfach zu unruhig. In einer Pause während eines der Vorträge besorge ich mir ein paar Würstchen und etwas zu trinken; meine Eltern radeln vorbei um ihrem Sohn mal zuzusehen wie er sein teures Spielzeug benutzt. Sie bleiben aber nicht lange.
Langsam wird es dunkel, die ersten Sterne kommen auf, und ich versuche endlich einzunorden. Schwierig, weil bei mir eine riesige Schlange von Besuchern ansteht und in die Röhre sehen will. Nach einigen Anläufen habe ich es halbwegs geschafft und steuere zunächst wieder den Mond an; 233fache Vergrößerung geht mittlerweile, das Publikumsinteresse steigt mit der Vergrößerung. Saturn bewegt sich langsam über das Gebüsch, das mir bisher im Weg war und ich setze mein Teleskop um auf Saturn. Mit ein paar Schwierigkeiten, weil schlecht eingenordet. Ist aber hin zu bekommen, zunächst mit 233facher Vergrößerung.
Die Schlange wird wieder länger und beißt sich selbst in den Schwanz als ich 350fache Vergrößerung ankündige. 700fach teste ich einmal kurz; geht aber bei der Luft nicht. Unterdessen unterhalte ich mich weiter mit Besuchern über das Universum, Teleskope und die Wahrscheinlichkeit dass die Planeten des Sonnensystems irgendetwas auf der Erde beeinflussen könnten (für die es noch nicht wussten: Null, mit Nichts nach dem Komma). Meine Füße sind mittlerweile allerdings praktisch unbenutzbar.
Die Menge lichtet sich nach 22 Uhr langsam; von einem Kollegen angesprochen schwenke ich auf M53 (einen Kugelsternhaufen). Unter den gegebenen Beobachtungsbedingungen sehe ich aber auch nicht mehr als einen verschwommenen Lichtfleck. Ich baue gegen 23 Uhr ab, packe ein und versuche mich von den Kollegen zu verabschieden, was allerdings an deren angeregten Unterhaltungen scheitert. Nun ja, man kann nicht alles haben. War jedenfalls ein langer Tag, ich fahre nach Hause.In between the lectures that are on every hour in the main building queues form near the telescopes. I put on an IR/UV blocker, damping and H-beta filters; the latter does not actually do much exept enhance contrast a little. The air is rather lively, but a number of sunspots are visible. Solar activity obviously is on the rise again. About time, too.
The visitors‘ activities are also on the rise, with many questions about equipent and sun. The sun slowly wanders off into the trees, so over to the moon, which is already well visible. I don’t even try to get the whole thing into view; given the focal length of the C11 I’d need eyepieces I simply don’t have to do that. Instead I grab the sunlit bit and try to place Tycho in the centre of the image. Because of questions I look up the actual age of Tycho. Wikipedia helps, given one has a usable smartphone.
Later I up the magnification a little more and aim for the shadow border. That gains me much public interest. My feet slowly begin to hurt. The first questions concerning what will be up after nightfall come up; given the current seeing, that will not be much more than Saturn. I try to raise the magnification a little further, but that only gets me optical garbage. Too much atmospheric turbulence. In a break during one of the lectures I get myself a couple of Wieners and something to drink. My parents cycle by to watch their son playing with his expensive toys. They don’t stay long, though.
It’s slowly getting dark, the first stars come up, and I try to properly align the ’scope. Not easy, given the length of the queue wanting to look through it. After a few attempts, I get it halfway northbound and for the time being go back to the moon; 233 x magnification has become possible in the meantime and audience interest seems to rise with the magnification. Saturn slowly rises above the bushes that have so far blocked my view and I switch to the planet. With a few problems because the ’scope is only halfway aligned. Still doable, starting at 233fold.
The queue keeps growing and starts to bite its own tail after I announce I’ll be going to 350 x. I test 700 x for a moment, but the air doesn’t let me. Meanwhile, I talk with visitors about the universe, telescopes and the probability that the planets of the solar system could influence anything on Earth (for those who don’t know it yet: zero, with nothing after the decimal point). My feet have become pretty much unusable by now, though.
The crowd thins out a little after 10 pm; being asked by a colleague to switch to M53 (a globular cluster), I find out that under the current conditions, I, too, only can see a blurry bright spot there. I start packing up around 11 pm and try to say goodbye to my colleagues, which is rather ineffectual due to their still ongoing discussions with visitors. Oh well, it was a long day and I drive home.